PASM

Praxis für Allgemein- und Sportmedizin
 

Gelbfieber

Gelbfieber ist eine Arbovirus-Infektion, die in Afrika und Lateinamerika vorkommt, nicht in Asien. Die Inkubationszeit liegt bei 3-6 Tagen und verläuft bei manifester Gelbfieber-Infektion, wie viele Flavivirusinfektionen, zweigipflig. In erster Linie kann es zu einer unspezifischen grippalen Symptomatik kommen, und im weiteren Verlauf dann nach kurzer Remission zu einem Ikterus führen, folgend mit Blutungen, Schock und Multiorganversagen. Fehlende spezifische Therapie bedingt eine Letalität von 20-50%.
Indikationen
Zum Schutz von Reisenden in Gelbfieberverbreitungsgebiete nach individueller Risikobewertung und der öffentlichen Gesundheit. Durch Vorschriften bei der Ein- oder Durchreise, im Besonderen aus Verbreitungsgebieten schützen sich die Länder so vor Einschleppung von Gelb¬fieber. Es wird aber auch gelegentlich von Personen erwartet, die aus einem Land mit Gelbfiebervorkommen stammen, selbst wenn sie sich dort innerhalb der letzten 6 Tage nicht dort aufgehalten haben. Für einen Transfer <12 Stunden ist bei anschließender Einreise in ein weiteres Land meist kein Gelbfiebernachweis erforderlich, hier ist eine Einzelfallprüfung notwendig. Zu beachten ist der Umstand, daß sich Einreisebestimmungen kurzfristig ändern können und es daher von Vorteil sein kann
frühzeitig mit einer Gelbfieberimpfstelle einen Kontakt herzustellen.


Nebenwirkungen
Sehr selten, d. h. bei weniger als 1 auf 100.000 Impfungen kam es innerhalb von 30 Tagen nach einer Erstimpfung zu einer neurotropen Nebenwirkung mit Folgeschäden und in Einzelfällen tödlichem Ausgang kommen. Sehr selten, d.h. in weniger als 1 auf 100.000 Impfungen wurde innerhalb von 10 Tagen nach Erstimpfung über Fälle einer gelbfieberartigen Erkrankung mit häufig tödlichem Ausgang berichtet. Insgesamt sind bei weltweit über 600 Millionen Geimpften ca. 300 Fälle mit seltenen Impfkomplikationen und auch Todesfälle registriert worden. Ursache sind offenbar immunmodulierende Wirtsfaktoren. Das Risiko besteht vor allem bei Erstimpfung und steigt im höheren Lebensalter an.
Schwangerschaft und Stillzeit
Relativ kontraindiziert beziehungsweise nach strenger Risikoabwägung (s. Abschnitt „Reiseimpfungen bei Schwangeren“), jedoch möglichst nicht im 1. und 2. Trimenon. Da das Impfvirus in seltenen Fällen über die Muttermilch übertragen werden kann, sollte die Impfung in solchen Fällen unter strenger Indikationsstellung erfolgen und verschoben werden, bis das gestillte Kind >6 Monate alt ist.
Zusätzliche Hinweise und Empfehlungen
In der Regel ist das Infektionsrisiko in Verbreitungsgebieten größer als das Impfrisiko, jedoch sollte ein indivi¬dueller Nutzen abgewogen werden und dieIndikation für eine Erstimpfung bei Personen über 60 Jahren ist streng zu gestellt werden. Ab dem vollendeten neunten Lebensmonat kann die Gelbfieberimpfung gegeben werden, in Ausnahmefällen unter strenger Risiko-Nutzen-Abwägung eines leicht erhöhten Enzephalitisrisikos auch bereits ab dem vollendeten sechsten Lebensmonat, bei Kindern unter 6 Monaten ist die Impfung aus gleichem Grund absolut kontraindiziert. Die Impfung darf nur in einer von den Gesundheitsbehörden der Länder zugelassenen Gelbfieber-Impfstelle oder durch Ärzte mit Zertifikat „Gelbfieberimpfung“ durchgeführt und dokumentiert werden. Das Internationale Zertifikat für eine Gelbfieber-Impfung ist lebenslang gültig.


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