Tollwut
Tollwut ist eine letal verlaufende zoonotische Viruserkran¬kung mit Unterscheidung zwischen terrestrischer Tollwut, durch am Boden lebende Säugetiere, und Fledermaustollwut. Hierzulande, sowie in übrigen westeuro¬päischen Länder ist terrestrische Tollwut nicht vorkommend, hingegen sind die meisten tropischen Länder tollwutendemisch. Mit dem Risiko einer Infektion durch Kontakt mit Fledermäusen muss weltweit gerechnet werden. Ein Tollwutrisiko besteht bei Schleimhautkontakt mit Blut oder Speichel eines infizierten Säugetiers, oder bei einem Biss, Kratzer und Verletzungen durch potentiell tollwütige Tiere. Erschwerend sind Tollwutimpfstoff, insbesondere das zur postexpositionellen Versorgung einer Biss- oder Kratzwunde erforderliche Anti-Rabies-Immunglobulin (RIG) ist in vielen tropischen Ländern nicht verfügbar, weshalb schon im Vorfeld jeder Reisende über das lokale Übertragungsrisiko aufgeklärt werden, sowie über Maßnahmen zur Vermeidung.
Reisemedizinische Indikation: Postexpositionelles Vorgehen
Bei unvollständiger Grundimmunisierung ist die Vorgehens¬weise identisch zu derjenigen bei fehlender Grundimmuni¬sierung. Nach einem verdächtigen Tierkontakt auf Reisen ist an eine Tollwut zu denken und bei gegebener Indikation ist die Immunprophylaxe unver¬züglich, ohne vorherige Klärung des Infektionsverdachts beim Tier, durchzuführen. Sollte dann der Tollwutverdacht beim Tier durch eine tierärztliche Untersuchung nachweislich entkräftet werden, kann die Impfserie abgebrochen oder als präexpositionelle Impfung weitergeführt werden.Die große Variabilität der Inkubationszeit, begründet der Verdacht auf einen tollwutgefährdenden Tier¬kontakt eine Postexpositionsprophylaxe, auch noch Monate nach der Exposition, es gibt kein „zu spät“, jedoch besser so schnell wie möglich.
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